Elektrosmog – wir können was dagegen tun

In der Schweiz gibt es über 20’000 Handyantennen, und jährlich kommen Hunderte dazu. Auch Radaranlagen, Hotspots und Amateurfunk werden zahlreicher. Selbst in der eigenen Wohnung erzeugen wir immer mehr Elektrosmog mit Handys, WLAN, Schnurlos-Telefonen, Mikrowellen, Babyphones, Induktionskochherden und Laptops.

Was wir salopp als Elektrosmog bezeichnen, ist eine verhängnisvolle Mischung von elektromagnetischen Feldern verschiedenster Wellenlängen, die von Stromleitungen, Funkantennen und elektrischen Geräten ausgehen. Man unterscheidet zwischen elektrischen und magnetischen Wechselfeldern von Stromnetzen und elektromagnetischen Wechselfeldern der Funknetze. Wie diese Felder einen lebenden Organismus verändern, erklären wir hier.

So wirkt Elektrosmog auf Lebewesen

Elektrische oder magnetische Wechselfelder bringen Ionen auf der Oberfläche der Zellmembranen in Schwingung. Übersteigt die Vibration der Ladungsträger einen gewissen Schwellenwert, erhalten spannungsgesteuerte Membrankanäle ein falsches Signal. Dadurch öffnen sich die Membrankanäle, Ionen wandern hindurch und stören das elektrochemische Gleichgewicht. Die Folge ist eine erhöhte Durchlässigkeit der Zellmembran und ein niedrigeres Membranpotenzial (Zellspannung). Erregte Nervenzellen können dann nicht mehr in ihr Ruhestadium zurückkehren und feuern laufend Impulse ab.

Das überrascht nicht: Der Impuls an den Synapsen der Nervenzellen hat eine Spannung von 0,1 Volt. Die Zellspannung der Körperzelle beträgt 90 Millivolt. Koppelt sich aber ein Körper zum Beispiel am Schlafplatz an elektrische Wechselfelder an, entstehen im Körper Spannungen bis über 10 Volt – also mehr als das Hundertfache. Dass solche Spannungen die Hirn- und Nervensignale aus der Bahn werfen, liegt auf der Hand. Zellen im Stadium der Zellteilung sind noch zusätzlich exponiert: In ihren Mitrochondrien wird Adenosintriphosphat (ATP) produziert, das vor allem die Zelle mit Energie versorgt. Bei der Zellteilung öffnet sich die DNS wie ein Reissverschluss und ist für die Zeit ihrer Replikation schon für Mikrowellen ab 0,001 Mw/cm2 extrem störanfällig – das entspricht gerade mal einem Neunhundertstel = 1/900 des Grenzwertes für das Stromnetz.

So wird Elektrosmog gemessen

Elektrosmog lässt sich nachweisen. Es gibt heute zuverlässige Messgeräte, mit denen elektrische und magnetische Wechselfelder genau gemessen werden können. Solche professionellen Geräte sind konform mit den einschlägigen CE-Richtlinien. Die Messungen sollten allerdings durch Fachleute erfolgen und von ihnen interpretiert werden. Auch die Strahlung von Computermonitoren lässt sich damit messen.

Wir ermitteln bei Ihnen zunächst alle möglichen Strahlungsquellen und messen deren Wechselfelder in allen drei Raum-Koordinaten. Die Messresultate bilden dann die Grundlage für Empfehlungen, wie Sie sich vor den gefundenen Strahlungen schützen oder wie Sie – noch besser – diese Strahlungen reduzieren oder ganz vermeiden können.

Grenzwerte und Richtwerte

Grenzwerte und Richtwerte gegen Elektrosmog: Für elektrische, magnetische und elektromagnetische Wechselfelder gelten gesetzliche Grenzwerte. Ob diese Grenzwerte die Menschen ausreichend schützen oder ob sie wesentlich niedriger angesetzt werden sollten, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Kritiker der Grenzwerte orientieren sich an Richtwerten, die von Baubiologen, Umweltverbänden und Naturärzten gefordert werden. Die Grenzwerte variieren von Land zu Land stark. In der Schweiz gilt für elektrische Wechselfelder im öffentlichen Bereich ein Grenzwert von ca. 5000 Vm (Volt pro Meter).

Wir haben Ihnen die wichtigen Grenz- und Richtwerte in einer leserlichen PDF-Tabelle zusammengefasst.

Auf der Website des Bundesamtes für Umwelt BAFU finden Sie ferner einen Überblick über die Elektrosmog-Grenzwerte und die Broschüre «Elektrosmog in der Umwelt» als PDF-Tabelle.